Weißwasser gedenkt der Opfer des Holocausts


von Tageblatt-Redaktion

Weißwasser gedenkt der Opfer des Holocausts
Foto: cok

Weißwasser. Punkt 12 war das Geläut der Kirchenglocken der nahen evangelischen Kirche in Weißwasser am Freitag zugleich Auftakt für das Gedenken an die Opfer von Faschismus und Gewaltherrschaft. Dazu hatten sich etwas mehr als 20 Bürger am Mahnmal an der Muskauer Straße eingefunden. Auf dessen Sockel prangt die Inschrift: „Den Toten der Lorbeer. Den Lebenden die Pflicht.“ Gemeint sei jene „Pflicht zur Erinnerung an die verbrecherische Eskalation von Hass und Gewalt, die zur Vernichtungsmaschinerie wurde“, wie es Ernst Opitz von der evangelischen Kirchengemeinde formulierte. Der Opfer wurde mit einer Schweigeminute gedacht.

Im Jahr 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar als Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz zum bundesweiten Gedenktag erklärt. Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) sprach von einem Tag der Gedenkkultur. „Ohne Geschichte lässt sich keine Zukunft gestalten, die Mitmenschlichkeit, gegenseitigen Respekt und Toleranz zum Inhalt hat“, sagte er. Ein Krieg sei schwer vorstellbar gewesen, doch seit dem 24. Februar 2022 sei er zurück vor der Haustür. „Die Bedrohung durch Krieg ist real. Die Geschichte sagt, Mord und Völkermord verjähren nicht. Die Ukraine zeigt, das stimmt“, erklärte er. Der OB rief die Bürger der Stadt auf, sich mit Geschichte auseinanderzusetzen. Einst hätte es auch in Weißwasser Menschen gegeben, die Hass und Gewalt mutig die Stirn boten. „Ich möchte jene gestärkt sehen, die sich für die Mitmenschlichkeit und für den Respekt voreinander einsetzen“, so Pötzsch. Doch das habe jeder selbst in der Hand.

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