Unterkünfte für Flüchtlinge lösen Asyldebatte aus

Görlitz. Die politische Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen im Landkreis Görlitz nimmt an Schärfe zu. Zu den Plänen des Landkreises Görlitz, in einem früheren Lehrlingswohnheim in Hirschfelde und einer ehemaligen Berufsschule in Boxberg (Foto) Flüchtlinge einzuquartieren, meldete sich der Görlitzer Bundestagsabgeordnete und AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla zu Wort. Das Geld für Flüchtlingsunterkünfte wäre bei Bürgern besser aufgehoben, teilt er mit. Essenspreise für Grundschüler senken, einen Taktfahrplan erstellen, der Kindern lange Fußwege zum Schulbus erspart, nannte Chrupalla als Beispiele und nimmt damit Bezug auf den Schulbus-Ärger im Kreisnorden. Er fordert den Landkreis auf, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen. Chrupalla: „Die Sorgen der Bürger sind berechtigt. Asylzuwanderer sind in der Kriminalstatistik überrepräsentiert. Gerade Afghanen fallen häufig als Tatverdächtige bei sexuellen Übergriffen auf. Diese Fakten darf man nicht unter den Teppich kehren.“
Einwohner in Boxberg, denen der Plan für das Flüchtlingsheim vorgestellt wurde, sorgen sich vor allem darum, dass es im Ort nicht genügend Ärzte gäbe und auch nur einen Lebensmittelmarkt. Ähnlich sieht es auch in Hirschfelde aus. In beiden Orten sollen jeweils 150 Flüchtlinge untergebracht werden.
Mit der wachsenden Zahl illegaler Grenzübertritte im Landkreis Görlitz beschäftigte sich jetzt auch der CDU-Kreisverband. Dazu sagte Landrat Stephan Meyer (CDU): „Ich erwarte insbesondere von der Bundesregierung, dass sie endlich konsequent die Rückführung ausreisepflichtiger Asylbewerber anpackt. Wir sind bestrebt, Menschen in Not zu helfen und sie vernünftig zu versorgen, kommen aber zunehmend an Kapazitätsgrenzen“.
Deshalb sei es wichtig, schnell Klarheit bei Asylverfahren zu bekommen und die Kreise und Kommunen besser bei Instandsetzung und Vorhaltung von Unterkünften zu unterstützen. (SZ/cam)
Einen Kommentar schreiben
Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe des vollständigen Namens und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.