Seen werden zu Tabu-Zonen für Windkraft und Solar
Lohsa. Als Mitglieder des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Sachsen (ZV LSS) sind die Elsterheide, Spreetal, Lohsa, Lauta, Boxberg und Hoyerswerda jetzt eine Art Selbstverpflichtung eingegangen. In der Zweckverbandsversammlung in Lohsa haben sie einem Grundsatzbeschluss zugestimmt, der sinngemäß auch im Brandenburger Seenland-Zweckverband gefasst wurde und der da lautet: „Die touristischen Entwicklungspotenziale im Verbandsgebiet sind vor neuen Windparks und großflächigen Solaranlagen zu schützen. Neue Windkraftanlagen in der Nähe touristischer Anlagen, wie Stränden und Ferienhausarealen, sind im Interesse der touristischen Entwicklung zukünftig weitestgehend zu vermeiden.“
Zwar behalten die Kommunen ihre Planungshoheit. Sie sind jedoch angehalten, bei Belegung von Flächen mit Windkraftanlagen einen möglichst großen Abstand zu touristischen Anlagen zu halten.
„Wir bringen damit zum Ausdruck, was unser Wille ist“, erklärte Landrat Udo Witschas (CDU) als Chef des ZV LSS und stellte klar: „Unser Wille ist ja nicht, uns gänzlich gegen eine solche Entwicklung zu stellen, aber die Frage ist, an welcher Stelle.“ Es gelte, bestimmte Potenziale, die für die touristische Entwicklung benötigt werden, vorzuhalten. Lohsas Bürgermeister Thomas Leberecht (CDU) wies darauf hin, dass fast monatlich Leute vor der Tür stehen, mit dem Anliegen, Windkraftanlagen zu errichten. „Deshalb kann ich das nur begrüßen.“ Und Karsten Hilse (AfD/MdB) als Vertreter des Kreistages Bautzen merkte an, dass der Grundsatzbeschluss rechtlich keine Auswirkungen habe. „Aber es ist ein politisches Signal, eine Positionierung.“ (rgr)
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