Sandsturm fegt über Weißwasser
Weißwasser. Es ist ein schöner, sonniger Samstagnachmittag. Ellen Urban und ihr Mann sitzen gemütlich im Garten im Wohngebiet Altes Dorf in Weißwasser und trinken Kaffee, als sich plötzlich der Himmel durch fast schwarze Wolken verdunkelt. „Im ersten Augenblick dachten wir, es ist die angesagte Regen- und Gewitterfront. Doch fast zeitgleich hatten wir knirschenden Sand zwischen den Zähnen und in den Augen und wussten, es ist mal wieder einer der regelmäßigen Sandstürme vom Tagebau. Uns blieb nur die sofortige Flucht ins Haus, wo wir schnell alle Fenster schlossen“, erzählt Ellen Urban am TAGEBLATT-Telefon.
Aufwirbelungseffekte aus dem Tagebau Nochten in die umliegenden Orte sorgen immer wieder für Frust bei den Anliegern. Zu Pfingsten hatte es den Schleifer Ortsteil Mulkwitz besonders stark erwischt. Eigentlich sollen die 46 Sprühlanzen und zwölf Nebelkanonen, die 2023 bei Trebendorf in Betrieb gingen, die Staubentwicklung in Richtung Wohnbebauung mildern. Die Anlagen würden automatisch gesteuert – in Abhängigkeit von Windrichtung und -geschwindigkeit, erklärten Experten für Immissionsschutz der Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) bei einem Bürgerforum im Juni in Trebendorf. Dass es dennoch zu dieser Extremsituation in Mulkwitz kam, habe an einer „seltsamen Wetterlage mit starkem Wind aus Südost“ gelegen, hieß es da. (sab/cok)
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