Jagdverband warnt beim Wolf vor voreiligen Schlüssen
Oberlausitz. Bauernproteste in mehreren europäischen Ländern, politischer Druck auch in und auf Deutschland machen das möglich, was lange unmöglich schien: Die EU wird den Schutzstatus des Wolfes herunterstufen. Damit wäre ein Abschuss leichter möglich. Einen entsprechenden Beschluss sollte ein EU-Ministertreffen am Donnerstag treffen. Er gilt als Formsache.
Kritiker der bisherigen Wolfspolitik in der Oberlausitz dürften dieses Signal gern hören – gerade auch die Jäger. Allerdings dämpft der Chef des Jagdverbandes Oberlausitz, Mathias Kappler, die Euphorie und warnt vor vorschnellen Schlüssen – und Schüssen. Kappler betonte gegenüber der SZ, dass es mit dem Beschluss ja nicht sofort Abschussgenehmigungen gebe, sondern die neue EU-Regelung erst in nationales Recht übertragen werden müsse. Zudem wird auch ein geringerer Schutzstatus kein automatischer Freibrief sein. Auch dann wird es einen Rahmen geben. Unter welchen Bedingungen konkret Wölfe geschossen werden dürfen, müsse sich zeigen. „Sachsen ist anderen Bundesländern aber einen Schritt voraus, weil es den Wolf bereits zu den jagbaren Tieren zählt“, erklärt Kappler. Dass es zu viele Tiere sind, betonte auch er. Dennoch hätten die Jäger keinen fertigen Plan in der Tasche, wo genau Wölfe entnommen werden müssten. (abl)
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