Beła Woda Festival findet 2023 doch nicht statt


von Tageblatt-Redaktion

Beła Woda Festival findet 2023 doch nicht statt
Der Glasmacherbrunnen vor dem Bahnhof Weißwasser. Wieder eingeweiht wurde das Baudenkmal vor 20 Jahren zur Gründung der Denkmalkommission von Weißwasser, die ihren Ursprung im Neuaufbau dieses Brunnens hatte Foto: Constanze Knappe

Weißwasser. Das für den Sommer 2023 in Weißwasser geplante „Běła Woda Festival“ findet vorerst nicht statt. Das teilte Projektleiterin Julia Nymoen von der Goodlive GmbH als Hauptveranstalter gestern mit. Darauf hätten sich alle Beteiligten nach intensiven Beratungen geeinigt. „Neben den Nachwirkungen der Corona-Pandemie auf die Eventbranche ist es vor allen Dingen der offenkundige Widerspruch zwischen der Lebensrealität der Menschen in Zeiten von Krieg, Energiekrise und Teuerungen und einem sorgenfreien, außergewöhnlich großen Event“, hieß es. Die BoB Immobilienkonzepte GmbH als Auftraggeber des Festivals und der Hauptveranstalter hätten sich gemeinschaftlich entschlossen, die Eventvorbereitungen zu stoppen.

Bei dem erstmals geplanten, trinationale Live-Event sollten Künstler aus Deutschland, Polen und Tschechien zu erleben sein, auch war eine Kooperation mit dem sorbischen Institut in Bautzen angestrebt. Im Rahmenprogramm sollte es sogar Mini-Sprachkurse geben. Die Veranstalter wollten internationale Größen der Indie-Szene, aber auch spannende Newcomer nach Weißwasser bringen. Zudem sollte das „Běła Woda Festival“ neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen – angefangen bei einem innovativen Wasser-Abwasser-Konzept über eine Kreislaufwirtschaft bis hin zur Stromerzeugung auf dem Festivalgelände. All das sollte bei einer Pressekonferenz Ende November der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Schon dazu war es nicht gekommen.

Einzelaktionen sind nicht ausgeschlossen

Wie von Projektleiterin Julia Nymoen zu erfahren war, habe sich der Vorbereitungskreis im Sommer mehrere Male getroffen. Ihm gehören neben dem Auftraggeber und dem Hauptveranstalter ebenso die Stadt Weißwasser, das Soziokulturelle Zentrum Telux und einige engagierte Bürger an. Es habe einen Workshop gegeben und diverse Online-Treffen. „Unter Beteiligung von Goodlive wird 2023 kein solches Festival stattfinden“, bestätigte sie auf Nachfrage von TAGEBLATT. Sie wolle jedoch nicht ausschließen, dass es womöglich Einzelveranstaltungen in diesem Jahr gibt. Dann fügte Julia Nymoen noch hinzu: „Wir sind von dem Konzept überzeugt und könnten uns vorstellen, das Běła Woda Festival 2024 doch durchzuführen.

„Die Entscheidung zur Absage negiert nicht die Bedeutung von Kultur und Kunst in der Entwicklung des Standortes. Im Gegenteil: Weißwasser mit seinen großartigen Potenzialen und kulturellen Initiativen verdient ein großes Festival Běła Woda“, lässt derweil das BoB-Management verlauten. Nur seien eben für das Festival 2023, welches man gerne dauerhaft etablieren würde, „derzeit die Umstände nicht gegeben“. Der Initiativkreis aus Weißwasser werde aber zusammen mit seinen Partnern das Engagement in der Vorbereitung für die Entwicklung weiterer verbindender Ideen im Strukturwandel der Lausitz, in Polen und Tschechien nutzen.

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